collages

Joiner: Donkey World, 2010 

Erläuterung

Kurzbeschreibung
Donkey World ist eine Raum- und Zeitkollage, die den Alltag einer Eselfamilie auf einer Weide auf eindrucksvoller Weise darstellt.
Die Schwerpunkte liegen vor allem in der perspektivischen Darstellung, der Farbwahl und der Neukombination von Körperelementen der Esel aus verschiedenen Situationen zu neu zusammengesetzten Tieren.

Herangehensweise / Überlegung
Zuerst habe ich mir ein Motiv bzw. Tier überlegt, von dem ich davon aus gegangen bin, „gute“ und „interessante“ Fotos machen zu können. „Gut“ und „Interessant“ hieß für mich in diesem speziellen Fall, dass es mir möglich war von allen Seiten und in alle Perspektiven, die Kamera auf das Objekt zu richten und scharfe Bilder zu erzielen. Darüber hinaus war es mir wichtig, dass das Tier verschiedene Posen einnimmt, also nicht träge ist. Natürlich sollte es seinen Bewegungen auch nicht zu flink sein. Außerdem wollte ich im Joiner auch kein alt zu gewöhnliches Tier, wie zum Beispiel einen Hund darstellen.
Der Esel erfüllte meines Erachtens diese Bedingungen, die ich an das Objekt stellte.
Neben diesen Eigenschaften besitzt er auch noch einige andere, die sich als Vorteil herausgestellt haben.
Er ist recht groß und biete eine gute Fläche für Fotos verschiedener Körperbereiche.
Dazu kommt, dass der Esel es nicht nötig hat in seine Umgebung getarnt zu sein. Er hebt sich von der Umwelt, der grünen Weide klar und deutlich mit seinem grau-braunen Fell ab. Zwar ist es eine subjektive Meinung, Esel als schön zu bezeichnen, doch ich denke, auch das ist ein Faktor, der dem Joiner am Ende einen ganz bestimmten Charakter verleiht.

Vorgehensweise
Bei meinem Motiv handelt es sich um drei Esel, die ich alle mehrfach, einzeln und gemeinsam fotografiert habe.
Ich achtete bei den Fotos auf den Schattenwurf, die Hintergründe, die perspektivische Vielfalt und Bewegungen oder Aktionen der Tiere.
Oft habe ich mit dem Serienbild-Modus der Kamera gearbeitet und konnte so besonders gut die Bewegung der Esel in einzelnen Bildern festhalten. Um diese noch zu fördern habe ich die Tiere mit Heu gelockt.
Die Positionen, die ich mit meiner Kamera einnahm variierte ständig, so blieben auch die Esel aktiv. Für Perspektivische Abwechslung machte nicht nur Foto in Augenhöhe, sondern auch aus Vogel- und Froschperspektive, indem ich auf den Zaun, der rings um die Weide herum befand, kletterte und indem ich mich mit der Kamera ins Gras legte.
Dabei entstanden genau 256 Fotos.
Diese Fotos habe ich am am Computer selektiert, sodass am Ende nur noch 91 Fotos übrig blieben. Es ging mir bei der Auswahl darum, dass auf der einen Seite schlechte, unbrauchbare und mehr oder weniger doppelte Fotos, die zum Teil unscharf und verwackelt waren, aussortiert werden, und dass auf der anderen Seite auch weiterhin eine gute Mischung von diversen Perspektiven, Hintergründen und Blickrichtungen der Tiere vorhanden bleibt.

Arbeit mit den Fotos
Die 91 Fotos wurden unbearbeitet bestellt und erste einmal in Kategorien sortiert, je nach Fell-, Weide-, Himmel-, Kopf-, etc. Anteil, um mit der Masse an Fotos systematisch weiterarbeiten zu können.
Die Idee eine Welthalbkugel aus der Weide zu formen und dadurch eine interessante Perspektive entstehen zu lassen, entwickelte sich beim langwierigen Probelegungsprozess. Dabei entstanden auch die vielschichtigen und unterschiedlichen Kombinationen „neuer“ Esel aus verschiedener Körperteile, die nicht immer vom selben Tier stammen.
Die Körperbereiche, aus denen sich die Esel zusammensetzen, wurden in unterschiedlichen Situationen, zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt und an einen anderen Ort aufgenommen. Somit ist der Effekt des Joiners, als Raum- und Zeitkollage gewährleistet. Um das Phänomen zu verstärken, wurden an einigen Eseln Dopplungen bestimmter Körperteile, wie Füßen und Köpfen absichtlich vorgenommen, ohne sie jedoch gleich auf den ersten Blick zu wahrzunehmen.
Die Welthalbkugel entsteht durch die Linienführung der Weidenbegrenzung. Der Eindruck einer Kugel entsteht durch die Anordnung großer Tiere im Vordergrund und kleiner Tiere im Hintergrund.
Die Köpfe der Esel sind in der Mehrheit zur Mitte des Bildes oder zum Betrachter gerichtet und erzeugen so das Gefühl für den Betrachter, sich auch auf dieser Wiese zu befinden. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Füße, meiner Person am unteren Bildrand, in die sich der Betrachter hinein versetzen kann.
Zusätzlich zu den Füßen findet auf dem Bild auch eine Fütterung der Esel statt, die durch mich als Fotografen ausgerichtet wurde. Somit habe ich mich gleich in zwei Situationen in das Geschehen auf dem Schauplatz Weide eingebracht.
Frische Farben im Himmel- und Wiesenbereich sorgen außerdem für ein angenehmes Ambiente.

Informationen
Die Kamera, die ich für das Projekt verwendet habe, ist eine Panasonic DMC-FX50.
Die Entwicklung der Fotos geschah im Format 9 x 13 cm.
Die Fotos zum Joiner Donkey World entstanden am 24.06.2010 in Hildesheim, nahe der Baumschule Wittkamp. Die Esel, die darauf abgebildet sind, gehören meiner Familie. Sie heißen Mariechen, Nicky und Elias. Mariechen ist die Mutter der beiden männlichen Esel. Sie leben schon etwa sieben Jahre bei uns.
Für die Kollage investierte ich etwa 10 Stunden und ca. 12 €.

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 Collage: Fisch gebadet, 2009